Kooperative Gesamtschule Schwarmstedt
Wilhelm-Röpke-Schule
28.05.2012 23:33
Fachbereich: Schulleitung

Schule macht Mediation – Mediation macht Schule

von Hanna Knoop


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neun der neu ausgebildeten Mediatorinnen und Mediatoren

Im Rahmen der letzten Gesamtkonferenz ehrte der Schulleiter der KGS Wilhelm-Röpke-Schule Schwarmstedt, Tjark Ommen, die Absolventen des letzten Mediations-Ausbildungszyklus. Seit nunmehr zwei Jahren lassen sich Lehrkräfte, Mitarbeiter der Schule und Eltern in dieser Konfliktlösungstechnik von der Lüneburger Organisation „Brückenschlag e.V.“ fortbilden.

Die auf dem Bild dargestellten neun Mediatorinnen und Mediatoren ergänzen das bereits existierende Team. Damit verfügt die Wilhelm-Röpke-Schule inzwischen über 27 ausgebildete Fachkräfte, die Schülerinnen und Schülern bei der Lösung von Konflikten unterstützt. Diese beeindruckende Zahl dürfte ziemlich einmalig innerhalb der niedersächsischen Schullandschaft sein. Angeregt und initiiert wurde diese Ausbildungsreihe durch das Schulentwicklungsprojekt „Soziales Lernen“.

 

Die KGS Wilhelm-Röpke-Schule ist sehr stolz auf den Projektbaustein „Mediation“, der ein weiteres Mal die hervorragende Kooperation zwischen Lehrkräften (auch jenen einiger umliegender Grundschulen), schulischen Mitarbeitern und Elternschaft widerspiegelt. „Diese Ausbildung ist ein Beispiel dafür, wie Schule gelingen kann. Ich habe viel mitgenommen und wir sind zu einem `echt starken Team`  zusammengewachsen“, so der Elternratsvorsitzende, Volker Banschbach.

 

Mediation heißt übersetzt „Vermittlung“ und ist eine Strategie, Konflikte durch unparteische Dritte - die Mediatoren – zu lösen. Das Ziel ist es, eine Lösung zu finden, mit der alle Konfliktparteien einverstanden sind.

Die Mediatoren begleiten den Gesprächsprozess und leiten die jeweils nächste Phase der Mediation ein, bis bei den Beteiligten ein Perspektivwechsel stattgefunden hat. „Der Perspektivwechsel ist der Dreh- und Angelpunkt einer jeden Mediation“, so der Sozialpädagoge, Christian Biringer. „In dem Moment, in dem die Konfliktparteien das Handeln, Denken und Fühlen der anderen verstehen, findet ein Umdenken statt und die Lösungsideen sprudeln regelrecht aus den Medianden heraus“, so erklärt er weiter.

Die Mediatoren besitzen dabei keine Entscheidungsberechtigung. Im Gegensatz zu rechtlichen Verfahren besteht ihre Aufgabe nicht darin, einen Schiedsspruch oder ein Urteil zu sprechen. Sie stellen den erforderlichen Rahmen sicher, der ein konstruktives Gespräch zwischen den Kontrahenten ermöglicht. Die Begleitung des Gesprächsprozesses steht dabei für sie im Fokus und sie versuchen mit den zentralen Parametern wie Allparteilichkeit und Vertraulichkeit, die Beteiligten bei der Lösung ihrer Konflikte zu unterstützen. Inhaltlich verbleibt die Verantwortung  bei den Konfliktparteien. Dies ist besonders wichtig für die Nachhaltigkeit der gemeinsam entwickelten und abschließend in Vertragsform getroffenen Vereinbarung. „Eigenverantwortung ist der Schlüssel zum Erfolg“, so Timo Heiken. Der Gymnasialzweigleiter führt weiter aus: „Das garantiert, dass die Lösungsvereinbarung den Interessen und Bedürfnissen aller Beteiligter entspricht und akzeptiert wird.“ „Mir hat die Mediation echt voll `was gebracht – bin echt froh, dass ich hingegangen bin. Zoff nervt einfach!“, so der strahlende Siebtklässler, Johannes K. (Name von Red. geändert).

 

Mediation fördert also die Vermeidung von Konflikten und beugt Eskalationen und Gewalt vor. Der Schwarmstedter Schülerschaft wird somit an der KGS über die normalen  Unterrichtsinhalte hinaus eine für den Alltag konstruktive Konfliktlösungsstrategie vermittelt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Strategien an die Hand, die sie zu kompetenten, „streit-baren“ Persönlichkeiten heranwachsen lassen. „Jeder weiß, dass Konflikte viele Energien binden und das beschäftigt die Heranwachsenden enorm. Innerhalb von Schule geht dies zu Lasten des Unterrichts. Mediation verfolgt eine Win-Win-Philosophie. Beide Parteien gehen also als Gewinner aus der Situation und unsere starken Schwarmstedter Schülerinnen und Schüler werden in ihrer Persönlichkeit noch stärker“, so Gabriele Wolters (Sozialpädagogin und erfahrene Mediatorin).

 

Die Terminabsprache zur Mediation erfolgt ganz unkompliziert über eine Anmeldung im Büro der Sozialpädagogen.

 

„Die Methode der Mediation wirkt weit über den konkreten Konfliktfall hinaus und strahlt positiv auf den Schulalltag und die gesamte Schullandschaft aus. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle herzlich für ihr Engagement gedankt“, so die Leiterin des Schulentwicklungsprojektes für „Soziales Lernen“, Hanna Knoop.





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