Kooperative Gesamtschule Schwarmstedt
Wilhelm-Röpke-Schule
09.12.2019 08:16
Fachbereich: Schulleitung

Schülerteam der Wilhelm-Röpke-Schule verbrachte drei Tage im Niedersächsischen Landtag


Landtagsabgeordneter und Projektpate Sebastian Zinke freute sich mit Klassenlehrer Lars Niemeyer, Lara von Löwis of Menar, Yanik Möller, Lara Kennedy und Moritz Reusch, dass sich der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil so viel Zeit für die Jugendlichen genommen hat.

Yanik Möller, Lara von Löwis of Menar, Moritz Reusch, Lara Kennedy und Sebastian Zinke im Plenarsaal des Niedersächsischen Landtags.

Moritz Reusch interviewt den FDP-Abgeordneten Jörg Bode zum Thema Plastikmüll.

Yanik Möller im Gespräch mit Grünen-Sprecherin Miriam Staudte zum Thema „Containern“.

Lara von Löwis of Menar und Moritz Reusch sprechen mit der CDU-Abgeordneten Gudrun Pieper aus dem Heidekreis über die ärztliche Versorgung und die Zusammenlegung der beiden Krankenhäuser.

Sebastian Zinke, Moritz Reusch, Lara von Löwis of Menar, Lara Kennedy und Yanik Möller mit Florian Otte, der das Projekt von Schulseite aus begleitete.

Ministerpräsident Stephan Weil hier im Redaktionsbüro im Landtag.

Die Redakteure in „ihrem“ Büro.

Die Online-Reporter mit der Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta.

Lara Kennedy, Yanik Möller, Moritz Reusch und Lara von Löwis of Menar aus dem 10. Jahrgang der Wilhelm-Röpke-Schule in Schwarmstedt tauschten für drei Tage ihren Klassenraum gegen den Plenarsaal im Niedersächsischen Landtag und waren als Online-Redakteure unterwegs. Die Landesinitiative n-21: Schulen in Niedersachsen online e. V. ermöglichte Ihnen mit dem Projekt „Landtag-Online“ diese Chance und damit eine spannende Form des Politikunterrichts. Die KGS wurde unter 26 Bewerberteams ausgewählt.

Nach einem „Politikcoaching“ in der Schule mit dem Landtagsabgeordneten Sebastian Zinke (SPD), der als Pate fungierte, und mit dem begleitenden Lehrer Florian Otte, folgten spannende Tage in Hannover. Im Anschluss an eine Führung durch das 2017 renovierte Gebäude, insbesondere durch den Plenarsaal und die Räume der Presse, begann schon um 9 Uhr eine Plenarsitzung zum Thema Windenergie. In der Regierungserklärung des Ministerpräsidenten Stephan Weil ging es um die Krise des Windanlagenherstellers Enercon und um die Zukunft der Branche. In der darauffolgenden Debatte äußerten sich alle Fraktionen nach festgelegten Redezeiten über den Ausbau der Windenergie, insbesondere auch über den Artenschutz und den Abstand zu Wohnhäusern.

Der zweite Tag im Landtag begann mit einer Demonstration von Bäckern vor dem Landtagsgebäude; allesamt in weißer Berufskleidung protestierten sie gegen zu viel Bürokratie, insbesondere gegen die Kassenbons beim Brötchenverkauf. Im anschließenden Gespräch mit der umweltpolitischen Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen Imke Byl wurde das Thema Windenergie vertieft. In einem weiteren Interview sprachen die Jugendlichen mit dem SPD Landtagsabgeordneten Ulf Prange über die beantragte Streichung des Wortes „Rasse“ aus der Niedersächsischen Verfassung.

Auch am Donnerstag stand ein Themenbereich an, der die Jugendlichen direkt berührt: der Plastikmüll. Trotz der inzwischen kritischen Haltung in Deutschland ist die Menge an Plastikmüll in Privathaushalten laut aktuellen Zahlen des Umweltbundesamts 2018 um 3% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Ex-Wirtschaftsminister Jörg Bode von der FDP erklärte Moritz Reusch im Gespräch, dass er eine zügige Reinigung der Weltmeere auf UN-Ebene anstrebe, und auch Volker Senftleben von der SPD betonte gegenüber den Jugendlichen, dass es höchste Zeit sei, Ersatzstoffe für Plastik zu finden. Nach einem Erdbeben im Bereich Verden, über das Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann von der CDU das Parlament unterrichtete, gab es eine Diskussion zur Erdöl- und Erdgasförderung in diesem Gebiet. Etliche Abgeordnete sahen Zusammenhänge zum Erdbeben und forderten sogar einen Stopp der Förderung. In der anschließenden hitzigen Debatte ging es um den „Digitalpakt Schule“ und somit um Themen wie kostenlose Tablets und um den richtigen Zeitpunkt der Bereitstellung der notwendigen Gelder. Auch das Thema „Containern“, also die Entnahme von weggeworfenen Lebensmitteln aus den Abfallbehältern der Supermärkte, stand auf der Themenliste. In einem Gespräch mit Grünen-Sprecherin Miriam Staudte wurde den Jugendlichen klar, dass die Politik nur wenige Möglichkeiten hat, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Frau Staudte will die Märkte entweder auf freiwilliger Basis oder gesetzlich dazu verpflichten, abgelaufene Lebensmittel zu verschenken, so wie es in Frankreich und Italien gemacht wird. Bei einer Abstimmung wurde der Antrag der Grünen, das „Containern“ zu entkriminalisieren, dann allerdings abgelehnt.

Zustimmung gab es nach einigen Diskussionen in der Frage, die Milchbauern mit einem Beratungspaket zu unterstützen; auch ihre Lage ist aufgrund der schwankenden Milchpreise kritisch. In einem Gespräch mit der CDU Landtagsabgeordneten des Heidekreises Gudrun Pieper ging es um Themenstellungen, die an diesen Tagen nicht im Landtag besprochen wurden, aber für die heimische Region wichtig sind; um ärztliche Versorgung im ländlichen Raum und um den Zusammenschluss der beiden Kliniken im Heidekreis.

Das Thema Unterrichtsausfall an Schulen folgte, man konnte meinen, dass die Politik an diesen Tagen auf die Interessen der jungen Reporter Rücksicht nahm. Auch hier gab es unterschiedliche Sichtweisen, und während Kultusminister Grant Tonne davon überzeugt ist, viel getan zu haben, sieht die Opposition einen großen Handlungsbedarf. So forderte der bildungspolitische Experte der FDP, Björn Försterling, der vor Jahren schon als Gast in der KGS war, eine modernisierte Verwaltungssoftware, um Transparenz in die vielen Unterrichtsausfälle zu bringen.

Rückblickend kann man sagen, dass Politik spannend ist; in vielen Themenbereichen fühlten sich die vier Nachwuchsjournalisten direkt betroffen.

Highlights des Besuchs waren sicher der enge Kontakt zum Paten-Landtagsabgeordneten Sebastian Zinke aus dem Heidekreis, der ihnen viele Einblicke in seine Arbeit und seinen persönlichen Werdegang gewährte und immer als Ansprechpartner zur Verfügung stand, das sehr informative und lange Gespräch im Büro der Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta und natürlich das Interview mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, der bereits mehrfach als Gast in der KGS war, und sich viel Zeit für die jungen Nachwuchsjournalisten nahm.

Das Ziel des Projekts „Landtag-Online“, durch journalistisches Arbeiten Medienkompetenz zu fördern und bei jungen Menschen das Interesse an Politik zu wecken, wurde bei diesen vier Schüler/innen auf jeden Fall erreicht.





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