Kooperative Gesamtschule Schwarmstedt
Wilhelm-Röpke-Schule
25.02.2015 16:44
Fachbereich: Schulleitung

Moritz Becker begeisterte seine Zuhörerinnen und Zuhörer

Erziehung zur möglichst problemlosen Internetnutzung durch smi)ey e.V.


Moritz Becker ist seit 2007 in Schwarmstedt aktiv

Eltern, Erzieher/innen und andere Interessierte, die in der Vergangenheit die Vorträge des Schwarmstedter Präventionsrates in der Mensa der KGS besucht haben, wussten, dass man keine langweilige Präsentation erwarten durfte. Hatten doch schon hochkarätige Referenten wie Wolfgang Bergmann, Frau Professor Dr. Anette Solveig Debertin, Ole Reißmann, Frau Prof. Dr. Dipl.-Psych. Cordula von Denkowski und zweimal Wilfried Brüning die Zuhörer/innen begeistert.

Moritz Becker von der Organisation smi)ey e.V. reihte sich am 11.2.2015 in diese Reihe nahtlos ein. Internetnutzung, insbesondere durch Kinder und Jugendliche, kann erfrischend und dennoch eindringlich vermittelt werden, das wussten am Ende des Abends alle, die der Einladung des Präventionsrates, der bei diesem Projekt mit der KGS kooperierte, gefolgt waren.

Christian Biringer, Mitarbeiter der Pestalozzi-Stiftung, Leiter des Sozialraumgremiums und beratendes Mitglied im Vorstand des Schwarmstedter Präventionsrates, hatte den Vortrag organisiert und freute sich gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern, dass viele Eltern, Großeltern und andere an Prävention Interessierte der Einladung gefolgt waren.

Passgenau zu workshops, die derzeit in allen 6. und 7. Klassen der KGS  stattfinden, stellte Herr Becker dar, was Eltern unternehmen können, damit ihre Kinder oder auch sie selbst möglichst nicht in eine der Fallen des Internets stolpern.

Im Gegensatz zu anderen Erziehungsfragen kann man als Vater oder Mutter bei Fragestellungen rund um die neuen Medien nicht auf Erfahrungen zurückgreifen; es fehlen die Vorbilder, die sonst so gut bei der Erziehung der eigenen Kinder helfen.

Woher soll man wissen, in welchem Alter ein Kind ins Internetsurfen einsteigen darf, man selbst war vielleicht 20 oder gar 30 Jahre alt, als das www die Welt eroberte. Natürlich haben einem die eigenen Eltern Facebook nicht verboten, denn es gab „damals“ kein Facebook. Geschweige denn WhatsApp oder Twitter.

Moritz Becker gab den Rat, sich auf das eigene Bauchgefühl zu verlassen, ein Rat der auch bei anderen Erziehungsfragen der Beste sei, ist der Sozialpädagoge überzeugt. Der Instinkt einer Mutter oder eines Vaters seien besser als jeder Erziehungsratgeber, denn jedes Kind ist anders. Und während das eine Kind schon in jungen Jahren darüber nachdenkt, ob das eine oder andere Foto wohl für die ganze Welt bestimmt sein soll, „klickt“ es bei einem anderen erst Jahre später.

Ähnlich kann man auch die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für das erste Handy nicht allgemein beantworten. Wenn man gefragt wird, wann ein Kind ins Schwimmer-Becken darf, wird auch niemand die Körpergröße oder das Alter als Antwort parat haben, sondern die Fähigkeit sicher zu schwimmen als Voraussetzung angeben. 

Junge Menschen gehen neugierig und unbekümmert durch das Leben, und das ist gut so. Sie suchen nach Anerkennung, das ist das, was Menschen generell antreibt. Sie wollen positiv wahrgenommen werden. Wenn dies, aus welchen Gründen auch immer, nicht passiert, versuchen sie, mit außergewöhnlichen Aktionen Aufmerksamkeit zu erlangen. War es früher in der Schule ein Briefchen an den Banknachbarn oder ein Eintrag an der Kabinentür der Schultoilette, ist es heute die Notiz oder das Foto im Netz. Der Wunsch, Komplimente hören zu wollen, gehört zur Identitätsfindung und zum Rollenspiel der Pubertät. Jugendliche wollen wissen, wie andere reagieren, das ist ein Teil der Suche nach Orientierung. Wenn Eltern, Großeltern und Schule Orientierung geben, muss diese nicht „in der ganzen Welt“ gesucht werden.

Erwachsene sollten sich nicht dadurch irritieren lassen, bei guten Ratschlägen als „Spießer“ beschimpft zu werden; Erziehung ist kein Kinderspiel, sondern ein notwendiger, manchmal auch anstrengender Weg, den es sich aber auf jeden Fall lohnt zu gehen.

Moritz Becker erläuterte auch, warum die jungen Menschen lieber am PC oder an der Konsole spielen als den Eltern zu folgen. Während Vater und Mutter nämlich oft meckern oder Hinweise geben, wenn Fehler passieren, reagiert das Spiel mit dem Erreichen von Belohnungen, seien es 1000 Punkte oder Edelsteine oder oder …  und das ist halt attraktiver.

Becker empfahl den Anwesenden, nie mit Angst zu arbeiten, sondern sich Zeit für das Kind zu nehmen und ihm die notwendige Anerkennung und  Aufmerksamkeit zu schenken, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn man beim Memory immer wieder verliert oder das eine oder andere Kinderbuch einfach nicht mehr ertragen kann.

Zum Ende seines Vortrags, der die Zuhörer immer wieder zum Lachen brachte, auch weil sie an ihre eigene Jugend erinnert wurden, empfahl der smi)ey Mitarbeiter noch die Seite Klicksafe.de, die einem wichtige Informationen zum Thema Internet gibt, und er empfahl, mutig zu sein.

Heinz-Jürgen Behrens, der als 1. Vorsitzender die Gäste begrüßt hatte und verabschiedete, zog ein rundum positives Resümee und dankte im Namen des Vorstands der KGS für die Zusammenarbeit und dem Kreispräventionsrat für den Zuschuss.

 





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