Kooperative Gesamtschule Schwarmstedt
Wilhelm-Röpke-Schule
26.04.2016 08:32
Fachbereich: Schulleitung

Moritz Becker überzeugte seine Zuhörer

Fachvortrag in der Mensa als Gemeinschaftsprojekt der KGS und des Präventionsrates


Dennis Breitenfeld, Studienrat an der KGS Schwarmstedt und Projektleiter smi)ey, Moritz Becker, der Referent von smi)ey, der neue 1. Vorsitzende des Schwarmstedter Präventionsrats e.V. Volker Banschbach, Christian Biringer als Leiter des Sozialraumgremiums und beratendes Mitglied im Vorstand des Schwarmstedter Präventionsrates und Nicole Mittelstaedt als PaC-Managerin freuen sich über den gelungenen Vortrag.

Zum ersten Mal begrüßt der neue 1. Vorsitzende des Präventionsrat Schwarmstedt e.V. Volker Banschbach die Gäste in der Mensa zu einem Fachvortrag.

Moritz Becker vom Verein smi)ey e.V. erklärt am Beispiel von Max und Lisa anschaulich, was Jugendliche so im Internet erleben.

Volker Banschbach dankt Moritz Becker für seinen gelungenen Vortrag auch im Namen der Didaktischen Leiterin Hanna Knoop.

„WhatsApp, Instagram und Facebook: was geht Eltern das an?“ – so hieß der Fachvortrag, den der Präventionsrat Schwarmstedt e.V. und die Wilhelm-Röpke-Schule in bewährter Zusammenarbeit und mit finanzieller Unterstützung durch den Kreispräventionsrat den Eltern und anderen Interessierten zum Thema Medienerziehung angeboten haben.

Erstmals waren schon die Eltern aller Viertklässler geladen, da auch aus diesen Reihen „Hilferufe“ an den Präventionsrat gesendet worden waren.

Leider waren nur gut 40 Gäste der Einladung gefolgt, vielleicht eine Folge des herrlichen Wetters an diesem Abend. Die Anwesenden werden ihr Kommen sicher nicht bedauert haben, bot doch Moritz Becker vom Verein smi)ey e.V. einen lehrreichen, amüsant dargestellten Einblick in das Leben der Medien geprägten Welt der heutigen Kinder und Jugendlichen. Ganz ohne Beamer, Power Point und Laptop erzählte er von seinen Erfahrungen mit Jugendlichen, die er morgens in den Schulen sammelt.

Gut 1000 bis 1200 Schulklassen werden von den Mitarbeitern des Vereins in einem Jahr betreut; in Schwarmstedt seit fast 10 Jahren mit großer Konsequenz und Nachhaltigkeit.

Waren es in den Anfangsjahren icq oder SchülerVZ, die das Misstrauen der Eltern weckten, weil ihnen diese Dinge völlig fremd waren, sind es heute Facebook (schon wieder out), Instragam, WhatsApp oder Snapchat. Allen gemeinsam ist, dass man seinen „Freunden“ Fotos und Nachrichten schicken kann. Öffentlich, also für alle sichtbar oder nur für anerkannte Freunde oder einen speziellen Empfänger. Dass die jungen Menschen gerne „öffentlich“ für die Einstellung ihres Profils wählen, hängt damit zusammen, dass sie, gerade im Laufe der Pubertät, auf der Suche nach Anerkennung sind. Da kommt ein Kommentar oder ein Foto gerade recht, um zu sehen, wie viel Zustimmung man erhält. Und wenn dann über die Klassen-WhatsApp-Gruppe morgens ausdiskutiert wird, was Lisa oder Susi so zur Schule anziehen sollten, dann kommt man schon einmal auf 1500 Nachrichten in kürzester Zeit. Für Eltern ist es problematisch, weil sie nicht sicher sind, ob sie bei der Mediennutzung ihrer Kinder eingreifen sollten, also z.B. die Nachrichten lesen sollten. Das Bauchgefühl, dass man in vielen Erziehungsfragen zu Rate zieht, greift hier nicht, denn die Eltern können nicht auf selbst erlernte Erfahrungen zurückgreifen. Der Zeitpunkt, an dem sie selbst die erste WhatsApp-Nachricht geschrieben haben, liegt deutlich über dem Jugendalter. Da wissen sie nicht, ab welchem Alter man es den Kindern erlauben sollte; und hier hatte Herr Becker auch keine Patentlösung parat. Ähnlich, wie man es nicht am Alter sondern an den persönlichen Fähigkeiten festmacht, wann ein Kind im Schwimmbad das erste Mal ins tiefe Becken darf, bestimmen die persönliche Reife und die Fähigkeit, Gefahren zu erkennen, den Einstieg z.B. in das internetfähige Handy.

Die Unbekümmertheit und die Neugier der jungen Generation ist dabei ihr größter Pluspunkt, aber auch die größte Gefahr. Gerade in der Pubertät, in der Phase der Identitätsfindung, schlüpfen die jungen Menschen gerne in Rollen und testen, wie viel Anerkennung sie finden. Verbote helfen da wenig, da es immer Möglichkeiten gibt, sie zu umgehen. Eine intrinsische Motivation, die vom Kind selbst ausgeht, schützt viel besser. Wenn eine Klasse selbst Regeln für die Handynutzung oder für die WhatsApp-Gruppe entwickelt, hat dies eine viel bessere Wirkung als stumpfe Verbote, die Jugendlich mit großer Energie versuchen, zu umschiffen. Nur selbst entwickelte Regeln und Rituale führen zum dauerhaften Erfolg. Jugendliche, die eine gute Sozialkompetenz mitbringen, werden hierbei keine Probleme haben. Lediglich junge Menschen, denen es im realen Leben an Anerkennung fehlt, sind empfänglich für falsche Freunde, falsche Botschaften oder falsche Ziele. Becker schließt seinen Vortrag mit dem Wunsch, dass Eltern ihren Kindern Aufmerksamkeit schenken, dann würde es auch mit dem Internet und mit WhatsApp klappen.





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